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Urvolk Aborigines - Abstammung und Herkunft

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Was bedeutet der Name Aborigines?

Die Ureinwohner Australiens erreichten den fünften Kontinent vor ungefähr 40.000 - 50.000 Jahren. Der Name "Aborigine“ ist aus dem Lateinischen abgeleitet und bedeutet so viel wie „von Anfang an“. Er wurde von den europäischen Forschern geprägt, die 1770 nach Australien kamen. Die einzelnen Aborigine-Gruppen selbst verwenden andere Namen für ihr Volk: Uuri, Koori, Murri, Nanga, Yura, Nyungar oder Pyam.
Die frühen Aborigines waren Sammler und Jäger. Sie machten mit Speer, Bumerang, Angelhaken und einer als Woomerang bezeichneten Speerschleuder Jagd auf Grosskängurus, Wallabys, Warane und Fische. Vor der Ankunft James Cooks 1770 und der anschliessenden Kolonisation durch die Europäer gab es rund 500 Aborigine-Stämme mit 300 verschiedenen Sprachen. Heute werden von eigenständigen Gruppen wie den Warlpiri noch immer rund 100 Sprachen gesprochen.

Wie ist die Kultur der Aborigines?

Allen Aborigines gemeinsam ist der Schöpfungsmythos der „Traumzeit“. Mit Traumzeit bezeichnen sie die weit zurückliegende Zeit, in der ihre Welt erträumt wurde, von spirituellen Wesen, die während ihres Daseins die Welt so formten und veränderten, wie wir sie heute vorfinden. Als die Traumzeit zu Ende war, manifestierten sich diese Traumzeitwesen in physischer Form, sie verwandelten sich in Tiere, Pflanzen, Felsen und bedeutende Landschaftsformationen. Ihr Wissen überliefern die Aborigines durch Tänze, Rituale, Geschichten und bildliche Darstellungen. Ihre Felsmalereien, die älter sind als alle vergleichbaren Funde in Europa, erzählen davon, wie die grossen Geister das Land schufen und die Menschen lehrten, Nahrung zu finden, Zeremonien abzuhalten und die Gesetze zu achten.

Was ist die jüngere Geschichte der Aborigines?

Mit dem Vordringen der Europäer begann in Australien die typische Kolonisation: eine Hatz auf die Ureinwohner, die Beschlagnahmung ihres Landes, die Zerstörung ihrer Kultur und ihrer Sprachen. Diejenigen, die sich weigerten, europäische Sitten anzunehmen, wurden nicht wie Menschen behandelt.
Die weissen Siedler deklarierten den Kontinent als „vor 1778 unbesiedelt“. Sie bezeichneten ihn als Terra Nullius, Niemandsland. Somit hatten die Aborigines keinerlei Anspruch auf das Land, mit dem sie völlig verwachsen waren. Erst im 20. Jahrhundert wurde einigen Aborigine-Gemeinschaften Land zurückerstattet, wenn es sich dabei auch meist um abgelegene und unwirtliche Landstriche handelte. Trotz staatlicher Hilfspogramme leben viele Aborigines des heutigen Australien in den verfallenen Vororten der Grossstädte. Es fehlt an Schulbildung, angemessenen Unterkünften, medizinischer Versorgung und allgemein an gesellschaftlicher Akzeptanz. Ihre Lebenserwartung liegt weit unter dem nationalen Durchschnitt. Die australischen Ureinwohner fühlen sich deshalb auch heute noch betrogen. Einzelne Gruppen (z.B. die Warlpiri) sind inzwischen dazu übergegangen, mit eigenen Websites und Dokumentarfilmen auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen.

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