Das Tutanchamun DNA Projekt
Sind Sie direkter männlicher Nachkomme der Pharaonen? iGENEA publiziert exklusiv das Y-DNA-Profil Tutanchamuns und sucht nach seinen letzten lebenden Verwandten.
Im Jahr 2009 wurden umfassende DNA-Tests an der Mumie Tutanchamuns und anderen Mitglieder seiner Familie durchgeführt. Diese wurden im Februar 2010 jedoch nur teilweise veröffentlicht. Die Ergebnisse des Y-DNA Tests wurden trotz mehrerer Nachfragen bisher unter Verschluss gehalten.
iGENEA ist es nun mit Hilfe einer Aufnahme des Discovery Channel gelungen, das Y-DNA Profil Tutanchamuns, seines Vaters Echnaton und seines Grossvaters Amenophis III. zu rekonstruieren. Das erstaunliche Resultat:
Sind Sie direkter männlicher Nachkomme der Pharaonen? Tutanchamun gehört der Haplogruppe R-M269 an, zu welcher in Westeuropa heute über 50% aller Männer gehören.
DYS# | 393 | 390 | 19 | 391 | 385a | 385b | 439 | 389-1 |
Allele | 13 | 24 | 8/14 | 11 | 11 | 14 | 10 | 13 |
DYS# | 392 | 389-2 | 458 | 437 | 448 | GATA H4 | 456 | 438 |
Allele | 13 | 30 | 16 | 9/14 | 19 | 10 | 15 | 12 |
Suche nach heute lebenden Verwandten
Im aktuellen Tutanchamun-Projekt suchen wir nun die heute lebenden nächsten Verwandten der männlichen Linie Tutanchamuns in Europa. Um sich am Tutanchamun DNA Projekt zu beteiligen, bestellen Sie einen der folgenden Tests. Wenn Ihr Profil in allen 16 Markern mit dem von Tutanchamun übereinstimmt erstatten wir Ihnen den Preis für den Test und Sie erhalten eine kostenlose Testerweiterung:
Hintergrund
Die Haplogruppe R-M269 entstand vor ca. 9.500 Jahren in der Region um das Schwarze Meer. Die Einwanderung dieser Gruppe nach Europa erfolgte frühestens mit der Ausbreitung der Landwirtschaft ab 7.000 v.Chr., höchstwahrscheinlich besteht auch ein starker Zusammenhang mit den Indoeuropäern, die sich erst etwas später in mehreren Wellen nach Europa ausbreiteten.
In Ägypten macht diese Gruppe heute unter 1% aus und ist sicher teilweise auf europäische Einwanderung während der letzten 2.000 Jahre zurück zu führen.
Tutanchamun war der letzte Pharao der 18. Dynastie und regierte von 1332 bis 1323 v. Chr.. Seine väterliche Linie beginnt mit Pharao Thutmosis I. welcher etwa von 1504 v. Chr. bis 1492 v. Chr. regierte. Dessen väterliche Herkunft ist unbekannt.
Es ist deshalb derzeit noch unklar, wie diese Linie aus dem Ursprungsgebiet nach Ägypten kam. Die frühesten Anzeichen für Ackerbau sind aus der Zeit um 5.000 v.Chr. bekannt, es ist möglich, dass bereits mit der Ausbreitung des Ackerbaus aus der Region des fruchtbaren Halbmondes die Haplogruppe R-M269 aus dem Norden nach Ägypten gelangte.
Ebenso kommt die vierte Ausbreitungswelle der vermutlich indoeuropäischen Kurgankultur zwischen 2.500 und 2.200 v.Chr. in Frage. Diese Kultur breitete sich bereits ab ca. 4.400 v.Chr. auch nach Europa aus wodurch der Zusammenhang mit der Haplogruppe R-M269 erklärt werden kann. Die Haplogruppe R-M269 war sicherlich auch im Reich der indoeuropäischen Hethiter in Anatolien weit verbreitet. Aus der Regierungszeit Echnatons oder Tutanchamuns ist aus den Archiven der Hethiter ein Brief einer ägyptischen Königin überliefert. In diesem Brief bittet sie den König der Hethiter um einen seiner Söhne als neuen Pharao, da Ihr Gatte tot sei und sie keinen Sohn habe.
Die Identität der Königin ist bis heute unklar, möglicherweise bestanden jedoch verwandtschaftliche Beziehungen zwischen der 18. Dynastie Ägyptens und den Hethitern, die Herkunft der R-M269-Linie der Pharaonen könnte hierauf hindeuten.
Die genauen Zusammenhänge werden erst durch zukünftige Forschungen geklärt werden können. Mit der Veröffentlichung dieses Testergebnisses wollen wir einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion leisten und diese weiter voran bringen.
Presseberichte
- 70% der spanischen Männer teilen DNA mit Tutanchamun (02.08.2017, La Vanguardia)
- Fast jeder zweite Deutsche stammt von Tutanchamun ab (12.03.2016, FOCUS)
- King Tut may have been more European than Egyptian (02.08.2011, CTV News)
- Jeder zweite Schweizer hat die Pharao-DNA (10.07.2011, 20 Minuten)
Genetische Urvölker von iGENEA
Urvölker bezeichnen Völker aus der Antike, die sich nicht nur durch eine eigene Sprache, Kultur und Geschichte definieren, sondern auch eigene DNA-Profile aufweisen. Bei einer Herkunftsanalyse von iGENEA wird Ihr Urvolk mit Hilfe Ihrer Haplogruppe und Ihres genetischen Profils ermittelt. Das Ergebnis bezieht sich in etwa auf den Zeitraum zwischen 900 v.Chr. und 900 n.Chr.
So funktioniert die DNA-Herkunftsanalyse
Eine Speichelprobe genügt, um Ihre DNA zu erhalten. Die Probeabnahme ist einfach und schmerzlos und kann zu Hause durchgeführt werden. Mit dem im Probeabnahme-Set beigelegten Umschlag senden Sie die Proben ein.