Skandinavier/Norweger/Finnen/Schweden
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Beitrag von iGENEA am 15.10.2009 19:10:22
Hallo Germano-Kelte,
die Urvölker gehen auf den Zeitraum von ca. 900 v. Chr. bis ca. 900 n. Chr. zurück. Manche davon sind eher früher, manche (wie die Wikinger) eher später entstanden.
Der Begriff Antike deckt diesen Zeitraum allerdings fast ganz ab und trifft bei den meisten Urvölkern zu, bis auf die spätere Zeit, die natürlich bereits zum frühen Mittelalter gehört.
Roman C. Scholz
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Beitrag von Germano-Kelte am 29.08.2009 00:08:57
Kurze Nachfrage:
Das Urvolk geht auf die Antike zurück.
Wie weit ist denn die Mutation, die die nördlichen Germanen zu "Wikingern" machte, nach ihrer Definition, in die Antike zurück zu verfolgen?!
Die Antike endet ja, je nach Lesart und je nachdem ob man historische Ereignisse oder archäologische Unterschiede zugrunde legt zwischen dem 5. und 6. nachchristlichen Jahrhundert.
Beitrag von Keltengermane am 01.04.2009 12:04:20
Ok, herzlichen Dank! :-)
Beitrag von iGENEA am 01.04.2009 10:04:16
Ihre Vorfahren waren Germanen, die von Deutschland oder von Schweden aus nach Finnland kamen, ganz einfach. Die Statistiken zeigen einfach die grossen Völker in einem Land, das bedeutet nicht, dass Ihre Abstammung nicht möglich ist. Nur selten. Zudem müssen Sie bedenken, dass das Urvolk auf die Antikek zurück geht und das Ursprungsland auf das 10ten Jh. Somit hatten die Vorfahren genug Zeit um nach Finnland zu siedeln.
Inma Pazos
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Beitrag von Keltengermane am 01.04.2009 01:04:43
Ich danke Ihnen für Ihre Geduld, intressantes Thema :-) Möchte halt mein germanisch, finnisches Profil verstehen, dass, so wie es scheint, relativ selten ist. Urvolk GERMANEN, Herkunftsland FINNLAND.
Wenn nur Wikinger in Finnland sind (70%), woher könnte dann mein germanisches Profil stammen? In Schweden und Norwegen sind Germanen (ich meine nicht Wikinger), laut Statistik, zu finden. Vielleicht in der Antike von dort nach Finnland gereist? Für Ihre Geduld mit mir badanke ich mich herzlich. :-)
Beitrag von iGENEA am 31.03.2009 17:03:39
Nein, nein, Sie vermischen hier vieles. Also nochmals:
In Finnland haben wir NUR Wikinger, keine Germanen.
Die Wikinger sind URsprünglich auch Germanen, oder auch Normannen oder Nordgermanen, die sich durch die territoriale Abspaltung eben ein anderes Genpool entwickelt haben und somit unterschieden werden können.
In Finland sind also NUR Wikinger. Diese sind ursprünglich Germanen, aber sie sind als Wikinger nachFinnland gekommen, nicht als Germanen.
Inma Pazos
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Beitrag von Keltengermane am 31.03.2009 16:03:03
Germanen in Finnland, die von den Wikingern unterschieden werden und selten für Finnland sind, sind also Nordgermanen, vorwiegend von Schweden kommend, zwar eng mit Wikingern verwandt, aber sind keine, da sie keine wikingischen Mutationen aufweisen?
Beitrag von iGENEA am 31.03.2009 15:03:17
Nein, die Wikinger sind ein germanisches Stamm, das sich aber durch die territoriale Trennung heute genetisch differenziert werden können. Die anderen germanische Stämme, mit Ausnahme von den Wandalen, können genetisch nicht differenziert werden, obwohl sie historisch und politisch verschiedene Völker waren. In Finnland siedelten sich die Wikinger an, nicht die Germanen. Da die Wikinger aber auch Germanen sind, können wir sagen, dass auch germanisches "Blut" dort zu finden ist.
Inma Pazos
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Beitrag von Keltengermane am 31.03.2009 14:03:36
Soll also heissen, dass diese Germanen vor der Wikingerzeit nach Finnland gekommen sind, da man sie von den Wikingern unterscheiden kann?
Beitrag von iGENEA am 31.03.2009 11:03:35
Ja, in Finnland sind die Germanen nur in der Form seiner Nachfahren, die Wikinger (auch ein germanisches Stamm) angkeommen. Sie sind kein Unikat, aber doch selten für Finnland.
Inma Pazos
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Beitrag von Keltengermane am 30.03.2009 19:03:11
Hallo, in Finnland sind laut Statistik 70% Wikinger, jedoch keine Germanen in der Statistik, die man von den Wikingern ja unterscheiden kann. Sind Germanen in Finnland also eine Seltenheit? In Norwegen und Schweden sind sie zu finden.
Bin ich mit meinem germanischem, finnischem Profil somit ein absolutes Unikat? :-)
Beitrag von iGENEA am 23.03.2009 17:03:27
Ja, sonst hätten Sie Wikinger als Urvolk.
Inma Pazos
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Beitrag von Keltengermane am 23.03.2009 16:03:53
Hallo Frau Pazos,
Habe eine Frage über mein mütterliches Ergebnis: Urvolk Germanen, Herkunftsland Finnland. Sind Wikinger (Nordgermanen) somit ausgeschlossen? Herzlichen Dank (E8256)
Beitrag von iGENEA am 12.02.2008 12:02:47
Norwegen, Finnland und Schweden bilden die Skandinavische Halbinsel. Obwohl die Geschichte Skandinaviens nicht einheitlich ist, sondern in die Geschichte der einzelnen Länder aufgeteilt werden muss, gibt es viele Gemeinsamkeiten wie die Wikingerzeit oder erste Urvölker der Kimbern und Teutonen.
Erstmals erwähnt wird Skandinavien in den naturalis historia Plinius' des Älteren aus dem Jahr 79. Er schreibt über Scatinavia, eine große Insel, auf der das Volk der Hillevionen lebt (Buch 4,96). Manche sehen hierin eine erste Erwähnung der Schweden. 98 findet sich in Gaius Cornelius Tacitus' Germania eine Erwähnung der Suionen (Absatz 44), die „im Ozean selbst“ leben und eine mächtige Flotte haben. Auf der Weltkarte des Ptolemäus um 120 ist Skandinavien erstmals kartographisch erfasst. In dem 5. Jahrhundert beschrieb Prokopios die Insel Thule im Norden, die zehnmal größer als Britannien sei und auf der im Winter 40 Tage lang keine Sonne scheine.
Die früheste sicher nachgewiesene Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen Finnland stammt aus der Zeit nach Ende der letzten Eiszeit rund 8500 v. Chr. Ursprung und Sprache der frühesten Bewohner Finnlands sind unklar. Durch in den folgenden Jahrtausenden erfolgte Zuwanderung wurden neue Kulturen eingeführt und spätestens um 5000 v. Chr. sprachen die Bewohner Finnlands hauptsächlich frühe finno-ugrische Sprachen. Um 3200 v. Chr. sickerten Zuwanderer aus dem baltischen Raum ein, die eine frühe indogermanische Sprache sprachen, sich allmählich mit der Stammbevölkerung vermischten und deren Sprache annahmen. Der sprachliche Einfluss der Zuwanderer war mitverantwortlich für die Herausbildung des Unterschiedes zwischen der urfinnischen Sprache im Küstengebiet und der samischen Sprache im Binnenland.
Finnland:
Die Wurzeln der finnischsprachigen Bevölkerung waren Gegenstand wiederholter Kontroversen und können bis heute nicht als geklärt gelten. Nach traditioneller Auffassung wird das Gebiet östlich des Urals oder die Gegend der Wolgaschleife für die Urheimat der Finnen gehalten. In der neueren Forschung überwiegt die Ansicht, dass die Vorfahren der Finnen vor Jahrtausenden in mehreren Wellen aus verschiedenen Richtungen einwanderten, eine Jagd- und Ackerbaukultur einführten und die jagenden und sammelnden Samen nach Norden verdrängten oder mit diesen verschmolzen.
Die steinzeitliche Bevölkerung Finnlands bestand aus Jägern und Sammlern. Mit dem Beginn der Bronzezeit um 1700 v. Chr. begann, ausgehend von den Küstenregionen, die Ausübung von Ackerbau und Viehzucht. Von 100 v. Chr. an nahm der Handel mit Mitteleuropa zu. Während der Zeit der Völkerwanderung kamen die finnischen Küstenregionen durch den Ostseehandel zu Wohlstand, der sich in der Zeit der Wikinger ab dem 8. Jahrhundert weiter verstärkte. Um die Jahrtausendwende verdichteten sich über den Osthandel die Beziehungen Ostfinnlands zu Nowgorod. Mit den Handelsverbindungen kam die Bevölkerung Finnlands auch in Kontakt mit dem christlichen Glauben, im Westen mit dem römisch-katholischen, im Osten mit dem orthodoxen.
Schweden:
Während des frühen Mittelalters (um 800 bis 1000) beherrschten Wikinger die europäischen Meere und Küstengegenden. Schwedische Wikinger, genannt Waräger, orientierten sich vor allem Richtung Osten, nach Russland. Ab dem 9. Jahrhundert wirkten die auch Rus genannten Schweden am Aufbau der Kiewer Rus mit. Der erste Kontakt mit dem Christentum entstand durch die Missionstätigkeiten des heiligen Ansgars, des Erzbischofs von Hamburg-Bremen. Er unternahm um 830 und 853 zwei Missionsreisen nach Schweden, die allerdings keinen Erfolg hatten. Im Jahr 1008 ließ Olof Skötkonung, König von Schweden, sich jedoch taufen. Doch bis ins 12. Jahrhundert waren weite Teile der Bevölkerung heidnisch. So wurde 1160 König Erik IX. von anti-christlichen Adligen nach dem Besuch der Messe ermordet.
Norwegen:
Die menschliche Besiedlung Norwegens begann nach der letzten Eiszeit etwa im 8. Jahrtausend v. Chr., als Jäger und Sammler dem schmelzenden Eis nach Norden folgten. Die älteste Fundstätte ist Blomvåg in der Kommune Øygarden in Hordaland mit Artefakten, die auf 10.500 v. Chr. datiert werden.
Der steinzeitlichen Megalithkultur Skandinaviens folgten in der Bronze- und Eisenzeit germanische Einflüsse. In der Zeit der Wikinger (800-1050) wurde Norwegen durch König Harald Hårfagre um das Jahr 900 geeint. In dieser Zeit erfolgte von Norwegen aus die Besiedlung Islands, der Färöer und Grönlands. Einige erreichten sogar Neufundland im heutigen Amerika. Aber auch die Normandie in Frankreich wurde von den 'Nordmännern' besiedelt. Die Shetland- und die Orkney-Inseln wurden gleichfalls von norwegischen Wikingern in Besitz genommen und gehörten bis 1472 zu Norwegen.
Aktuelle Studien haben die genetische Zusammensetzung Skandinaviens untersucht:
- In Finnland gibt es grosse genetische Unterschiede zwischen der Bevölkerung in Osten und Westen. Die DNA-Profile widerspiegeln die historisch und archäologisch überlieferten Wanderungen.
- Im Osten Finnlands finden wir heute grosse Einflüsse der finno-ugrischen Völker, während im Westen die Einwanderung der Skandinavier grössere Spuren hinterlassen hat.
- Die genetische Übereinstimmung mit den baltischen Völker ist auch heute noch grosse, wenn auch diese Ähnlichkeit auf die letzten 500 Jahren zurückzuführen ist.
- 98% der Norwegen gehören zur Y-Haplogruppe R1a und I1a, wobei I1a den grössten Anteil trägt.
- Die norwegische Bevölkerung hat grössere Ähnlichkeit mit den Niederlanden, Dänemark und Island als mit Schweden oder Finnland.
- Auch in Schweden ist die Y-Haplogruppe I1a der grösste Stamm, wo 80% der Bevölkerung zu R1b, R1a oder I1a gehört.
- Da die Haplogruppe R1b in Schweden am meisten Mutationen trägt, wird diese als die älteste Haplogruppe Schwedens betrachtet. Die ersten Schweden gehörten also zu R1b.
- Der kleine Anteil an Y-N3 ist auf die Minderheit der Samen in Schweden zurückzuführen, die im 17. Jahrhundert hier einmarschierten.
Inma Pazos
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